Kupfer ist ein uraltes Therapeutikum

Das Wissen um seine entzündungshemmende Wirkung reicht weit zurück. Schon vor 4000 Jahren vermischten die Ägypter Kupferspäne mit Kuhfett und Honig und setzten sie zur Wundheilung ein. Hippokrates, der Urvater aller Ärzte, behandelte mit dem Mineralstoff Geschwüre und Krampfadern, der Schweizer Arzt und Philosoph Paracelsus sogar Geisteskrankheiten und Hysterie.

Auch Griechen, Römer, Perser und Azteken maßen dem roten Metall eine wohltuende Wirkung bei. Im alten China benutzte man nicht nur Kupfernadeln zur Akupunktur, sondern war von der antibakteriellen Wirkung des Metalls so sehr überzeugt, dass man Papiergeld verbot und Kupfermünzen einführte, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Noch vor wenigen Jahren wurde die positive Wirkung, die Kupfer zugeschrieben wird, häufig für die Pflege von Pflanzen benützt, indem man dem Gießwasser über Nacht einen Kupferpfennig zufügte. Und in vielen Teilen der Erde bewahrt man nach wie vor Trinkwasser in Kupfergefäßen auf.

Neue Forschungsergebnisse bestätigen dieses uralte Wissen. Wenn Bakterien im Laborversuch auf Edelstahl aufgetragen werden, so überleben sie Tage. Auf Kupferoberflächen sterben sie nach wenigen Minuten ab. Auch die hochgefährlichen Krankenhauskeime. Immer mehr Krankenhäuser statten deshalb ihre Stationen mit Türgriffen, Türplatten und Lichtschaltern aus Kupfer aus.

Für den Organismus ist Kupfer das drittwichtigste Spurenelement. Nach Eisen und Zink. Unter anderem versorgt es die Haut mit Feuchtigkeit, kurbelt die Kollagenproduktion an und aktiviert Enzyme, die altes Bindegewebe abtransportieren. Ein Anti-Falten und –Cellulitis-Wirkstoff, den sich viele Kosmetikfirmen zunutze machen.

Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass Kupferschmuck von je her nicht nur zur Zierde sondern auch aus medizinischen Gründen getragen wird.

Seit vielen Jahren setzt man vor allem in Sportlerkreisen auf die positiven Eigenschaften des Buntmetalls. In den USA trifft man die Kupferarmbänder fast auf jedem Golfplatz und vielen Tennisplätzen an. Bei direktem Kontakt mir der Haut diffundiert das antibakteriell wirkende Metall in kleinsten Mengen durch die Haut und gelangt so in die Blutbahn.

Auch wenn das wissenschaftlich nicht nachgewiesen ist, berichten viele Menschen, dass Ihnen der Armreif bei Entzündungen, Muskelverspannungen, Gelenkschmerzen und rheumatischen Beschwerden gute Dienste leistet – seine Wirkung beschränke sich dabei angeblich nicht nur auf das Handgelenk sondern erstrecke sich auf den gesamten Körper. An der Universität Turin fand man vor einiger Zeit heraus, dass ein Kupfertuch im Kopfkissen Nackenschmerzen reduziert. Möglicherweise führt die Wärmeleitfähigkeit des Metalls zu einer Entkrampfung der Muskulatur.

Aber wie gesagt, all dies ist wissenschaftlich nicht bewiesen.

©2024 Michael Eichin